Wie aus einer geführten Wanderung ein echtes Abenteuer wurde!
Wenn man gerne reist ist man oft auf der Suche nach dem Unbekannten, nach dem Kick und vielleicht auch ein gutes Stück weit nach dem Abenteuer. So hat es uns auch auf den Acatenango Vulkan in Guatemala gezogen.
Ein Vulkan der seit einiger Zeit nicht mehr aktiv ist – aber einen unvergesslichen Ausblick auf den noch aktiven Fuego Vulkan bietet.
Die Wanderung geht los
Bereist um 8.00 sollten wir an dem vereinbarten Treffpunkt in Antigua sein. Mit dem Bus ging es von 1.500 auf 2200 Höhenmeter hinauf, bevor die Wanderung losgehen sollte.
Hier hatte man die Möglichkeit nochmal Getränke, Snacks und einen kleinen Wanderstock zu kaufen, welcher die Wanderung auf den Berg etwas erleichtern sollte. Gut ausgerüstet mit Taschenlampen, warmen Klamotten und natürlich Kameras ging die Tour um 9.30 dann endlich los.
Insgesamt lagen 1700 Höhenmeter vor uns. Wir wollten eine Nacht auf dem Vulkan bleiben um den atemberaubende Sonnenaufgang über den aktiven Fuego zu sehen. Der Aufstieg war richtig anstrengend. Bisher waren wir nur selten in den Bergen unterwegs und uns machte auch die dünnere Luft ab 3.000 Meter immer mehr zu schaffen. Jeder Schritt, jeder Atemzug wurde zu Qual. Unsere Gruppe bestand aus insgesamt 25 Leuten und 3 Guides die sich angestrengt den Berg hochschleppten.
Alle 300 Höhenmeter etwa gab es für die gesamte Gruppe eine Verschnaufpause, um etwas zu Trinken und um einen kleinen Snack zu sich nehmen zu können. Gegen 13.00 Uhr erreichten wir ein kleines Camp wo eine Gruppe Guatemalteken eine kleine Küche eröffnet hatten und Asia-Suppen für einen Dollar verkauften – nach so einem anstrengenden Anstieg war das natürlich eine willkommene Mahlzeit.
Das Basecamp am Acatenango vor den Augen
Da wir mittlerweile auf über 3.000 Meter waren wurde es auch langsam kälter und die Lunge und unsere Beine fingen langsam an zu brennen. Nach etwa einer Stunde setzen wir den Aufstieg fort.
Die Höhe setzte der gesamten Gruppe zu und der Ausblick war nur schwer zu genießen. Nach 3 weiteren Stunden, waren wir dann endlich in unserem Nachtquartier angekommen. Zeit für eine längere Pause!
Plötzlich wurde es Max aber richtig schlecht und er bekam Kopfweh. Er musste sich übergeben! Die Höhenkrankheit erwischte ihn volle Breitseite. Kurz nachdem wir angekommen war lag Max bereits am Schlafplatz und hatte keine gesunde Farbe mehr. Die Kombination aus Übelkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Erschöpfung setzte Max ordentlich zu.
Nachdem wir mehr als 2 Stunden auf dem Berg oben waren und auch die Medikamente gegen die Höhenkrankheit bei Max keine Wirkung zeigten entschieden wir gemeinsam mit den Guides einen nächtlichen Abstieg zu wagen! Ja genau nochmal das gleiche Spiel – nur diesmal nach unten, ohne Licht und noch etwas kaputter.
Nachdem wir etwa 600 Meter weniger Höhe hatten wurde die Übelkeit und das Kopfweh bei Max besser. Der schnelle Abstieg vom Acatenango wirkte wahre Wunder.
Der Abstieg dauerte von etwa 19.00 – 23.50 Uhr und ging hinab bis auf 2.200 Meter. Hier gab es dann die erst Möglichkeit das uns ein Fahrer aufpicken konnte der uns zurück nach Antigua bringen konnte.
Fazit Acatenango Tour
Die Acatenango Tour war ein echtes Erlebnis auf unserer Weltreise. Zugegeben war der Abstieg bei Nacht nicht ganz ungefährlich da man doch schnell abrutschen kann und dann sehr steil stürzt. Insgesamt aber ein echtes Erlebnis das wir definitiv nicht so schnell vergessen werden.
An dem Tag haben wir 1.700 Höhenmeter überwunden – sind 34 Kilometer gegangen und haben zwischen 6.400 – 8.100 Kalorien verbrannt. Für die Tour haben wir insgesamt 64 Dollar pro Person gezahlt. Eine Tour mit Kick!
Über die Autoren
Martina und Max sind ein Pärchen das seit Oktober 2018 durch die Welt reist. Während ihrer Open End Weltreise wollen sie mehr als 60 Länder auf 4 verschiedenen Kontinente bereisen. Auf ihren Weltreise Blog Travelgrapher berichten die beiden über ihre Abenteuer.
Vielen Dank an Martina und Max für den tollen Gastbeitrag! Bitte denkt dran, ihn zu teilen, zu pinnen, zu kommentieren und vor allem auch bei den beiden af dem Blog vorbeizuschauen! Falls ihr Fragen oder Anmerkungen habt, hinterlasst auch bitte einen Kommentar!
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16 Kommentare
Wow, was für eine Tour! Ich habe noch nie vom Vulkan Acatenango gehört, aber generell reizt mich Guatemala durchaus für eine Reise. So einen Aufstieg stelle ich mir auch enorm anstrengend vor – schade, dass die Höhenkrankheit eingesetzt hat. Der Sonnenaufgang wäre sicher toll gewesen – aber immerhin hatten die beiden so ein ungewöhnliches und einmaliges Erlebnis mit dem nächtlichen Abstieg.
Puh, ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das ist! Ich bin ja erst vor kurze die Treppen im Kölner Dom-Turm hochgelaufen und kam da schon aus der Puste! Ich glaube, die Höhenkrankheit würde mich da oben auch erwischen! Auch wenn es das Erlebnis möglicherweise wert wäre :)
Liebe Grüße
Jana
Gigantisch, das klingt nach einer großartigen Wanderung in traumhafter Natur.
Wandern war für mich eigentlich meist mir Europa verbunden, da wäre diese Vulkan in Guatemala ein echtes Erlebnis und eine tolle Herausforderung.
Liebe Grüße, Katja
Die Geschichte ist echt krass! Mir war das gar nicht bewusst, dass es die Höhenkrankheit gibt! Ich hätte mich wohl nur schwer getraut abzusteigen in der Nacht. Doch in der Not versteh ich das gut!
Ich bewundere euch mit euern Abenteuern!
Ich bewundere ja immer Menschen die Wandern. Es gibt so tolle Sachen zu sehen, aber leider wäre das mit meinem Knie (heilte nach einem Bruch schlecht) nie möglich. So einr Vulcan Wanderung klingt aber echt toll.
Und der Ausblick ? Wahnsinn.
Xoxo Vanessa
Wow. Was für ein Abenteuer.
Das mit der Höhenkrankheit ist ja nicht so schön und auch ein Abstieg bei Nacht stelle ich mir schon ganz schön aufregend vor. Zumal ja der Abstieg meistens schlimmer als der Aufstieg ist. Toll aber, dass ihr so was Positives aus eurer Tour mitgenommen habt.
Liebe Grüße,
Mo
Wundervolle Bilder! Aber mir wird schon vom Erzählen schlecht, mir reichen 700 Höhenmeter aus, um außer Puste zu kommen, ich bin so untrainiert.
Oh wow! Ich habe eine Freundin in Guatemala und bekomme deswegen immer wieder schöne Fotos zu sehen und wie das Leben auf Guatemala so ist, aber deine Fotos machen schon Lust, auf einen Vulkan zu steigen. Wobei ich selbst Höhenangst habe, und wohl niemals rauf steigen würde. Nicht freiwillig ;-)
Liebe Grüße
Tanja
Oh, wow das klingt ja abenteuerlich! Ich hoffe es ging Max dann schnell wieder gut. Das stelle ich mir schlimm vor, da hat man sich so gefreut auf den Sonnenaufgang und dann kann man es gar nicht genießen. Auch die Photos sind wahrlich beeindruckend! Viel Freude noch bei eurer Reise =)
Toll dass es irgendwie geklappt hat! Das war sicherlich ein Erlebnis. Ich finde es irgendwie schlimm wie „einfach“ man solche Bergtouren machen kann ohne die notwendigen Vorbereitungen. Das könnte ja auch ganz anders ausgehen … – auf jeden Fall tolle Bilder und Eindrücke!
lg
Verena
Wahnsinn! Das muss ein Megaerlebnis gewesen sein. Hut ab vor eurer Leistung 1700 Höhenmeter überwunden zu haben. Alleine wenn ich daran denke 37km mit der Höhenmeterdifferenz zu gehen wird mir schwummrig. Schade, dass ihr den Anblick/Ausblick nicht so sehr genießen konntet, aber ich glaube, diese Tour wird unvergesslich für euch bleiben,
LG
Carina
Das war sicher ein ganz besonderes Erlebnis, dass ich abe niemals gewagt hätte. Kein noch so schöner Ausblick hätte mich dafür belohnen können meine Gesundheit zu gefährden.
Liebe Grüße
Sigrid
Huhu,
oh ja… da gibt es einiges zu beachten, aber toll das es doch irgendwie geklappt hat. Ich sag ja immer: eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
Die Fotos und der Bericht jedenfalls sind sehr spannend :)
Lg
Steffi
Hey, das tut mir leid, dass Max mit der Höhenkrankheit zu kämpfen hatte. Ich hoffe doch, dass es ihm nun wieder gut geht und Ihr alle notwendigen Untersuchungen gemacht habt. Alles Liebe für Eure weiteren Reisen.
Liebe Grüße
Anja von Castlemaker.de
In diesem Text lese ich gleich mal einige Fehler bei der Besteigung. Keine Aklimatisation. Zu wenig gegessen, Kondition nicht ausreichend. Seit das Bergwandern so modern geworden ist, verunglücken immer mehr Menschen bzw. sterben an der Höhenkrankheit. Der junge Mann hätte eigentlich sofort in eine Druckkammer gehört. Spätfolgen absebar. Ich bin schon etwas entsetzt, wie man so unvorbereitet ein solches Abenteuer wagen kann. GSD noch mal gutgegangen!
Was für tolle Bilder! Auch wenn die Höhenkrankheit das ganze etwas getrübt hat, war das mit Sicherheit eine ganz besondere Reise!
Alles Liebe
Annette