An einem sonnigen Montag im August 2023 ging es zusammen mit einer Freundin nach Amsterdam. Bitterballen essen und eine Grachtenfahrt machen, das war geplant. Ansonsten waren wir total planlos, was wir in Amsterdam so unternehmen wollten. Aber ganz sicher war, wir wollten Amsterdam zu Fuß erkunden und nicht von Museum zu Museum hetzen.


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Anreise nach Amsterdam

Da wir spontan entschieden haben, einen meiner freien Tage nach Amsterdam zu fahren, sind wir von Mülheim an der Ruhr aus mit dem Auto gefahren. Mit etwas mehr Planung und Vorlaufzeit kann die Anreise mit der Bahn allerdings eine kostengünstigere Alternative sein. Das ist möglicherweise auch der Fall, wenn du weiter weg wohnst von Amsterdam als wir.

Eine tolle Möglichkeit, nach einer günstigen Anreise zu suchen ist OMIO. Du kannst beispielsweise gezielt nach günstigen Zugtickets von Köln nach Amsterdam suchen. So ergibt die Suche Ende Mai für eine Reise Ende August für zwei Personen, dass man schon für unter 100€ einen Tagesausflug mit der Bahn nach Amsterdam machen kann. Das sind nicht einmal 50€ Reisekosten pro Person. Und man spart sich den Stau und die Parkplatzsuche. Und besser für die Umwelt ist es natürlich auch noch. Hätte ich die Seite vorher gekannt, wären wir vermutlich sogar mit der Bahn gefahren.

Falls du aus welchen Gründen doch mit dem Auto anreisen möchtest, kannst du außerhalb der City parken und mit der Bahn reinfahren. Hervorragende Infos bekommst du bei Nach Holland, weshalb ich sie dir hier nicht nochmal aufschreiben werde.

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Wir haben im Parkhaus Europaplein geparkt. Von da waren es keine 10 Minuten mit Bahn in die City. Mit einem Nahverkerhsticket könnt ihr sogar schon für wenige Euro den ganzen Tag dort parken! Aber Achtung, haltet euch unbedingt daran, den Fahrschein in der geforderten Zone das letzte Mal zu benutzen! Vor uns am Automaten stand eine Familie, die von außerhalb des Citybereichs zum Parkhaus gefahren ist und deshalb den vollen Tagespreis hätte zahlen müssen. Die Lösung hier ist natürlich einfach, aber zeitaufwendig: Mit der Bahn in den Citybereich fahren, aussteigen, den Bahnhof verlassen und wieder hineingehen. Zurückfahren und den günstigen Tagestarif bezahlen. Damit euch das nicht passiert, lest euch die Anforderungen für das günstige Ticket unbedingt gut durch!

Planlos zu Fuß durch Amsterdam

Wir haben mehr oder weniger spontan entschieden, dass wir an der Haltestelle Rokin aussteigen würden, um uns von dort einfach erst mal treiben zu lassen. Wir waren schon vor 9 Uhr im Parkhaus und entsprechend früh in der Stadt. Da noch gar nicht so viele Geschäfte geöffnet haben und wir uns erst einmal orientieren wollen, sind wir losgezogen und einfach so durch die Gassen geschlendert.

Dunkle Gassen und große Straßen wechseln sich ab. Und ständig bleiben wir stehen, um Fotos zu machen. Schon bald kommen wir auf eine kleine Brücke, die wirklich schön hergerichtet ist. Blumen blühen auf dem Geländer und die Häuser neben der Gracht spiegeln sich im Wasser. Es war einfach nur schön anzusehen. Hätte es hier eine Bank gegeben, wären wir einfach sitzengeblieben. Doch so genießen wir einfach einen Moment den Anblick, bevor wir wieder weitergehen. Schließlich gibt es noch viel mehr zu entdecken!

Die Architektur in Amsterdam ist doch sehr anders als bei uns daheim. Jetzt bin ich kein Fachmann und kann dir nicht sagen, wie genau der Stil heißt, aber mir gefällt er jedenfalls wirklich gut. Immer wieder ragen kleine Türmchen aus den Häusern. Sie haben Fenster, aber ob sie wirklich als Wohnfläche genutzt werden können? Als wir uns das Haus näher ansehen wollen, können wir auch lesen, was auf dem Schild steht. “Bartolotti House”, das schönste Kanalhaus in Amsterdam. Ja, hier könnte ich auch wohnen, es ist wirklich superschön! Allerdings hat es uns gereicht, es von außen anzusehen. Den Eintritt zahlen wollten wir nicht, außerdem wollen wir lieber das schöne Wetter ausnutzen und die Stadt erkunden. Aber die Frage, ob der Turm wohl bewohnt werden kann, scheint sich damit wohl beantwortet zu haben.

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Wir kommen an weiteren schönen Häusern und ungewöhnlichen Eingängen vorbei. Und an Fahrrädern! Gefühlt hat Amsterdam mehr Fahrräder als Einwohner. Überall stehen Fahrräder und andauernd müssen wir Fahrradfahrern ausweichen. Auf der anderen Seite des Kanals entdecken wir ein Kuhmuseum. Man kann ja wirklich für alles ein Museum eröffnen, ein Schweinemuseum in Stuttgart, ein Kuhmuseum in Amsterdam…

Fahrräder und Tulpen in Amsterdam

Wieder geht es über eine Kanalbrücke. Statt Blumen ist sie mit Fahrrädern “dekoriert”, die an das Geländer gekettet sind. So ruhig liegt das Wasser des Kanals vor uns. Die Bäume spiegeln sich und man könnte fast meinen, auf einen Spiegel und nicht auf einen Kanal zu schauen.

Noch immer ist alles ruhig und menschenleer. Wir überqueren weitere Grachten, die teils sehr eng sind, kaum mehr als Rinnsale. Und sehr schön bewachsen. Auch die Cafés, an denen wir vorbeikommen, sind noch geschlossen. Aber so langsam hätten wir schon Lust auf einen Kaffee oder einen Snack. Doch erst einmal stehen wir vor einem anderen Museum: Dem Amsterdam Tulpenmuseum. Hier kann man teils wirklich ausgefallene Tulpenzwiebeln kaufen. Leider ist noch geschlossen, sonst hätte ich meinen Eltern vermutlich sogar welche mitgebracht.

Trödelmarkt in Amsterdam

Nachdem wir noch etwas an der Gracht enlanggegangen sind, sehen wir plötzlich viele Zelte. Ist heute Markt? An einem Montag? Ja, anscheinend ist hier wirklich ein Markt. Wir stehen auf dem Noordermarkt. https://www.mr-amsterdam.de/blog/maerkte/noordermarkt-amsterdam/ Da es Montag ist, ist auch der Trödenmarkt geöffnet. Meine Freundin findet auch etwas, dass sie kaufen will. “Willst du das wirklich mitschleppen? Es ist noch nicht einmal 11 Uhr und wir wollen noch länger bleiben!” Doch sie handelt ein bisschen und packt ihren Schatz dann ein. Ich selber finde dann doch auch noch etwas. Nämlich schöne Holzstempel.

Wir schlendern auch etwas über den Wochenmarkt bis wir an einen Matjesstand kommen. Da müssen wir dann natürlich erst einmal zuschlagen! Und ja, natürlich kann man Matjesbrötchen zum Frühstück essen! Matjesbrötchen gehen immer! Hier auf dem Markt gibt es auch sehr viel Käse. Da es aber zu warm ist und wir natürlich keine Kühltasche dabei haben, nehmen wir natürlich keinen Käse mit.

Gut gestärkt wollen wir uns langsam auf den Weg in Richtung Hauptbahnhof machen. Von dort sollen nämlich die Grachtentouren starten. Ein Blick auf den Boden lässt uns aber kurz innehalten. “HOND IN DE GROOT” steht da. Hä? Was soll das? Google verrät es: Hunde in die Gosse. Soll heißen, man soll seinen Hund nicht den Gehweg als Toilette benutzen lassen, sondern ihn an den Straßenrand setzen, wo dann der Haufen beim nächsten Regen in die Kanalisation gespült wird.

Wir kommen vorbei an Cafés, die sich langsam füllen. Auch an einem Hutladen halten wir kurz an. Irgendwie schade, dass manche Dinge so aussterben. Aber wie mir mehrfach von verschiedensten Personen versichert wurde, habe ich kein Hutgesicht. Also gehen wir weiter, ohne einen Hut zu kaufen. Während wir wieder eine Gracht überqueren, blicken wir ein letztes Mal auf den Trubel des Noordermarktes.

Grachten und Streetfotografie in Amsterdam

Auf der Gracht liegen jede Menge Hausboote. Ein wenig würde es uns ja auch reizen, auf einem Hausboot in Amsterdam zu wohnen. Aber solche Gedanken denken sich leichter, wenn man im Sommer bei Sonnenschein auf die Hausboote sieht. Wie es wohl bei einem Wintersturm dort sein mag? Oder wenn es mal richtig kalt wird und es schneit? Ist es dann immer noch so romantisch?

Wir folgen der Gracht, die uns zum Hafenbereich führen sollte. Während wir die Korte Prinsengracht entlang gehen, kommen wir unter einer Brücke durch. Hier können sich Streetfotografen richtig austoben! Alleine auf dem kleinen Stück über der oben entlang führenden Hauptstraße könnten wir uns ewig aufhalten und Bilder machen. Ein altes, total verrostetes Fahrrad, das wohl einmal in der Gracht gelandet ist und wieder herausgeholt wurde, liegt an einem Brückenpfeiler. Bunte Zylinder und eine Schneeflocke zieren einen Balken. Und auch die geometrischen Formen, die man in den entsprechenden Winkeln aus den Stahlträgern erkennen kann, sind fotografisch wirklich spannend!

Uns kommen mittlerweile Touristenboote entgegen. Wir wollen auch mitfahren, wo genau müssen wir hin? Das und was wir ansonsten noch so erlebt haben, als wir Amsterdam völlig planlos und zu Fuß erkundet haben, erfährst du im nächsten Teil von “Planlos in Amsterdam”

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9 Kommentare

  1. Ich war bisher einmal in Amsterdam und kann mich noch gut daran erinnern, wie pappsatt meine Tochter und ich damals aus einem Käsehaus kamen! Da standen nämlich Teller über Teller zum probieren rum und gefühlt 100 verschiedene Sorten! Als Käsefans mussten wir natürlich alle probieren! Hatten aber am Ende auch für Umsatz gesorgt! So planlos wie du könnte ich glaube ich nicht auf Reisen gehen! Wir waren gestern beispielsweise in Hamburg und der Tag war praktisch durchgeplant bis auf die unvorhersehbaren Verspätungen, die leider dazwischen kamen!

    PS: Bei den Blumenzwiebeln hätte ich bestimmt auch nicht widerstehen können! Und Fischbrötchen hatte ich gestern auch zum Frühstück ;)

    Liebe Grüße
    Jana

  2. Amsterdam ist toll. Wir waren mal in der Schulzeit im Anne-Frank-Haus und haben dann auch eine Grachtenfahrt gemacht. Das war wirklich interessant, aber zu Teil auch beängstigend eng. Hach ja, Amsterdam wäre auch jetzt wieder ein schönes Reiseziel. Liebe Grüße Marie

  3. Liebe Tanja,
    ich liebe deine Reihe „Planlos in …“. Sich einfach mal treiben lassen machen wir auch gerne, denn man entdeckt ja lauter Dinge … wie du auch hier für Amsterdam schön zeigst. Hmm, Käse und Matjesbrötchen gehen wirklich immer! Auf einem Hausboot im Winter? Ich denke, gerade dann ist es dort bestimmt sehr kuschelig – die meisten besitzen eine Heizung. Außerdem sind im Winter nicht so viele Touris unterwegs, die dir in die Wohnstube gucken. ;)
    Super Tipp: OMIO kenne ich noch nicht, klingt gut!

    Liebe Grüße, Manuela

  4. Liebe Tanja,

    in Amsterdam habe ich damals meine Jugendweihe gefeiert und ich habe gerne die Gegenden mit meinen Eltern bestaunt, die nicht touristisch ausgelegt waren. Richtig schön finde ich die Grachten und auch die Fahrräder an den Kanalbrückengeländern. Da habe ich mich immer gefragt, wem wohl welches Rad gehört und warum es da angeschlossen worden ist.
    Auf dem Trödelmarkt waren wir leider nicht. Aber eine Reise nach Amsterdam kann ja zum Glück mal wieder angestrebt werden.
    Dein Bericht über eure Zeit in Amsterdam gefällt mir sehr. Danke, dass du damit auch gleich meine Erinnerungen wiederbelebt hast.

    Liebe Grüße
    Mo

  5. Hallo Tanja,
    danke für deinen sehr unterhaltsamen Beitrag über Eure Amsterdam Tour.
    Amsterdam haben wir letztes Jahr besucht, hat mir ehrlich gesagt gar nicht gefallen, viel zu viele Menschen!
    Alles so eng und voll.
    Wart ihr auch im Vondelpark? Diese Parkanlage fand ich richtig toll!
    Liebe Grüße,
    Janina

    • Nein, leider nicht. Wir haben auch größtenteils eher weniger touristische Gegenden erkundet. Natürlich auch ein paar Hotspots, aber das war nicht unser primäres Ziel.

  6. Ich flanieren in Amsterdam gerne die schmale Haarlemmerstraat entlang. Diese belebte Einkaufsstraße hat tolle Läden und bei einem Stück Kuchen in einem derCafes kann man das besondere Flair von Amsterdam genießen.
    Toller Beitrag!

    Liebe Grüße
    Sigrid

  7. Ich liebe Amsterdam. Bei meinem letzten Besuch haben wir mal wieder eine Fahrt auf den Grachten gemacht. Der Reiseführer, der eigentlich kein Reiseführer war, hatte super spannende Sachen zu erzählen, zum Beispiel, dass Amsterdam auf Millionen Holzstäben gebaut ist. Hatte ich schon mal gehört, finde ich aber immer wieder faszinierend. Auch erzählte er, dass jeden Tag unendlich viele Fahrräder in den Kanälen verschwinden… Kein Wunder. Alles Liebe, Simone.

    • Ja, die Grachtenfahrt haben wir auch gemacht. Da eerde ich auch bald drüber berichten. Fand das auch spannend, und gleichzeitig beängstigend.


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